01.09.2010 Nag Panchami - der Tag der Schlangen

Am fünften Tag des zunehmenden Mondes im Monat saun, nach unserem Kalender Mitte August, ist Nag Panchami, ein Feiertag, der den heiligen Schlangen gewidmet ist und über jeder Haustür wird das Bild einer Schlange, oft in Verbindung mit anderen Göttern angebracht.

 

Bereits letzte Woche auf dem Markt habe ich nicht nur viele verschiedene Bilder von Schlangen gesehen, sondern auch Medaillons, Kettenanänger, kleine Statuen und andere Gegenstände mit diesen Tieren. Neben den Bildern, die aufgehängt werden, werden den Schlangen auch Opfer gebracht, um sie gnädig zu stimmen, da sie das Böse davon abhalten sollen, in das Haus einzudringen. Deshalb wird Milch, Kurkuma und Reis vor die Tür gestellt, das für die Schlangen bestimmt ist. Ich denke zwar, dass man Schlangen mit Mäusen oder Fröschen gnädiger stimmen könnte als mit Milch und Reis, halte mich aber mit dieser Meinung zurück und hoffe nur, dass die Schlangen die Einladung nicht zu wörtlich nehmen und in die Wohnungen kommen.

 

Doch Schlangen haben in Nepal nicht nur die Macht über das Böse, sondern auch über den Monsunregen, der in unserer Gegend dringend erforderlich ist, um Reis und Gemüse anbauen zu können. Und so werden sie auch um Wohlstand angefleht, der ja mit einer guten Ernte einhergeht. In der Dunkelheit der anbrechenden Nacht sieht man überall Butterlampen brennen, die den Schlangen den Weg zu den Opfergaben weisen sollen und anscheinend nehmen die Schlangen das Opfer zumindest symbolisch an, denn es regnet die gesamte Nacht heftig und der Himmel ist von Blitzen übersät, was sonst ziemlich selten ist.