21. Oktober bis 14.November 2013: Endlich wieder nach Nepal!

Diesmal fliege ich nicht alleine nach Nepal, sondern kann meinem Freund "mein" Nepal zeigen. Darauf freue ich mich schon. Und darauf, meine Freunde wieder zu sehen und endlich noch einmal in die Berge zu kommen.

Nach ein paar Tagen in Kathmandu wollen wir nach Pokhara fahren und von dort aus in Richtung Annapurna Basecamp trekken.

Am Schluss stehen noch ein paar Tage im Chitwan NP auf dem Plan.

Kathmandu:

Natürlich machen wir hier auch das typische Touri-Programm: die beiden Stupas in Swayambunath und Bodnath, die Ghats in Pashupatinath, die Königsstädte Patan und Bhaktapur, etc.

Trek zum Annapurna Basecamp

 

27.10.2013:

Um 7.00 Uhr geht es mit dem Taxi von Pokhara nach Hemja. Über Jhirirka, Astam und Hyanjakot geht es nach Dhampus, wo wir unsere TIMS-Karte vorzeigen und uns registrieren lassen müssen.

Nach Pothana kommt schon Pitam Deurali, unser heutiges Tagesziel.

Leider komplett ohne Bergsicht. Genauer gesagt: ohne irgendeine Sicht. Denn der Nebel ist so dicht, dass wir schon Schwierigkeiten hatten, die Nachbars-Lodge zu sehen.

 

Reine Laufzeit: 6 Stunden

1.597 Meter hoch, 604 Meter runter.

 

28.10.2013:

Beim Aufwachen um 6.00 Uhr haben wir kurz Sicht auf die Berge, doch schon nach kurzer Zeit liegen Dhaulaghiri und Annapurna South wieder in den Wolken.

In Tolka haben wir sowohl Sonne als auch Bergsicht und uns gefällt dieses Dorf sehr gut. Weiter geht es bergab durch Reisfelder und an Wasserfällen vorbei an Landruk nach New Bridge. Jetzt sind wir wieder auf 1.340 Metern Höhe. Ab hier geht es steil bergauf und wir keuchen uns bis Jhinudanda auf 1.700 Meter. Mittlerweile fängt es an zu regnen und wir sind froh um ein trockenes Zimmer, eine heiße Dusche (!!!) und ein Feuer im Aufenthaltsraum.

 

29.10.2013:

Weiter geht es steil bergauf bis Chhomrong. Eigentlich wollten wir schon gestern bis hierher laufen, doch der Regen hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dafür laufen wir heute bei strahlend blauem Himmel und mit traumhafter Sicht auf die Berge. Nachdem wir nun so weit bergauf gelaufen sind, geht es hinter dem Ort wieder hunderte Stufen bergab zur Hängebrücke. Und dahinter geht es wieder bergauf. Stufe um Stufe. In Sinuwa wartet ein Lemon-Tea und eine tolle Sicht auf den Machhapuchhre auf uns. Welch ein Unterschied zum Wetter gestern: die Sonne brezelt auf uns herab und wir holen heute statt Regencape die Sonnencreme heraus.

In Bamboo ist um 14.30 Uhr Schluss für heute.

 

Reine Laufzeit: 5 3/4 Stunden

1.434 Meter hoch, 878 Meter runter.

30.10.2013:

Ohne Frühstück verlassen wir die Lodge um 6.45 Uhr. Wir wollen nicht ewig auf unser Frühstück warten und dann in einem miefigen Raum ohne Fenster essen. Statt dessen laufen wir früh los und suchen uns einen Ort weiter eine schöne Terrasse in der aufgehenden Sonne. In Dhoban stärken wir uns mit Porridge bzw. Rühreier und ziehen dann weiter über Himalaya Hotel nach Deurali. Wieder sind wir früh in der Lodge und können die Zeit ab 12.45 Uhr in Ruhe genießen. Wie jeden Tag verschlechtert sich das Wetter ab ca. 14.00 Uhr: erst Nebel, später sogar regen und Hagel.

 

Reine Laufzeit: 4 1/3 Stunden

1.190 Meter hoch, 376 Meter runter.

 

31.10.2013:

Die heutige Etappe wird kurz: noch vor 7.00 Uhr laufen wir los auf 3.200 Meter und sind bereits zwei Stunden später im Machhapuchhre Base Camp. Um kein Problem mit der Höhe zu riskieren laufen wir heute nicht mehr weiter.

Die Sonne geht eben hinter dem Machhapuchhre auf, als wir die Rucksäcke abstellen und uns in die Sonne setzen.

Nach dem Frühstück laufen wir noch ein wenig weiter in Richtung Annapurna BC. Zum Einen können wir uns so schon einmal an die Höhe gewöhnen und zum Anderen ist das Wetter ideal zum Laufen. Um uns herum sehen wir schneebedeckte Berge und wir freuen uns schon auf morgen.

 

Reine Laufzeit: 2 Stunden

511 Meter hoch, 23 Meter runter.

zzgl. Tour auf 4.000 Meter in Richtung Annapurna BC.

01.11.2013:

Da wir ja bereits gestern einen Teil der Strecke gelaufen sind und uns so schon akklimatisieren konnten, fällt uns das Laufen heute erstaunlich leicht.

 

Reine Laufzeit: 1 1/2 Stunden

396 Meter hoch, 0 Meter runter.

 

Auch heute ziehen wir nach dem Frühstück wieder los. Wir laufen in Richtung Gletscher. Dort ist bei 4.306 Metern der höchste Punkt unserer Tour. Hier hängen wir auch die Gebetsfahnen auf, die wir in Kathmandu gekauft und bisher jeden Morgen beim Packen wieder in den Rucksack gestopft haben.

 

Reine Laufzeit: 1 Stunde

168 Meter hoch, 168 Meter runter.

02.11.2013:

Nach einer schweinekalten Nacht stehen wir noch vor dem Wecker um 6.35 Uhr auf und stapfen durch 20 cm Neuschnee zum Sonnenaufgangs-Aussichtspunkt. Leider sind wir nicht alleine, denn jeden zieht es zum Sonnenaufgang hierher. Und es lohnt sich auch wirklich.

 

Gut gestärkt beginnt heute der Abstieg:

8.00 Uhr ab am Annapurna Basecamp

9.00 Uhr im Machhapuchhre Basecamp

10.30 Uhr in Deurali

11.30 Uhr in Himalaya Hotel

12.30 Uhr in Dobhan

13.20 Uhr in Bamboo.

 

Reine Laufzeit: 5 1/3 Stunden

143 Meter hoch, 1.917 Meter runter.

 

03.11.2013:

Um 6.45 Uhr verlassen wir unsere Lodge in Bamboo und kommen um 8.30 Uhr in Sinuwa an. Hier wartet wieder ein leckeres Frühstück auf uns. Es gibt Müsli mit Nüssen, leecker!

Leider wissen wir ja schon, was auf uns zukommt: erst den Weg ganz runter zur Hängebrücke und dann wieder hunderte Stufen hoch nach Chhomrong. Doch auch das schaffen wir und bereits um 10.40 Uhr können wir die Rucksäcke absetzen. Der Ort kommt uns vor wie eine Metropole und wir kaufen uns Apfelkuchen in der German Bakery und schauen, was die Läden anbieten.

 

Reine Laufzeit: 3 1/4 Stunden

729 Meter hoch, 810 Meter runter.

 

04.11.2013:

Wir sind eindeutig niedriger als in den Basecamps: statt Schnee, Hagel und Winterbäumen haben wir hier blühende Bäume, Reisfelder und T-Shirt-Temperaturen. Über Ghurjung geht es heute nach Tadapani.

Eigentlich eine tolle Strecke, besonders auch die letzte Stunde vor Tadapani. Hier geht es sehr steil durch einen Märchenwald. Immer höher und höher und irgendwie kommen wir nie ganz oben an. Zitat Hans: "Gleich biegen wir um die Ecke und da ist das Tor zum Himmel". Ja, so hat sich das wirklich angefühlt. Doch irgendwann sehen wir Fetzen von blauen Blechdächer durch die Bäume bevor dann irgendwann der Ort auftaucht. Es ist wieder sehr neblig und von Bergen keine Spur. Der Wind fegt durch die Straßen und treibt uns in die Lodge und an den Bollerofen.

 

Reine Laufzeit: 3 1/2 Stunden

1.850 Meter hoch, 1.533 Meter runter.

 

05.11.2013:

Wo gestern nur Nebel war steht heute ein traumhaftes Bergpanorama vor uns. Wir knipsen die Sonne, die Berge und das Dorf, auch wenn wir dabei zittern und frieren. Schnell den Rucksack aufgesetzt und losgelaufen, dann wird uns warm... Und 40 Minuten später sitzen wir bei Apple Pancake und Ginger Tea in der Sonne an einem der schönsten Orte unserer Tour: in Banthanti.

In Deurali am Pass haben wir noch gutes Wetter und Sicht auf Dhaulaghiri und die anderen Berge, doch wir können zusehen, wie der Nebel das klomplette Tal einnimmt und wieder ohne Sicht kommen wir in Gorepani an. Dort belohnen wir uns mit Yakkäse, knusprigem Brot und Apfelkuchen.

 

Reine Laufzeit: 3 2/3 Stunden

830 Meter hoch, 650 Meter runter.

06.11.2013:

Um 4.30 Uhr klingelt der Wecker und wir packen unseren Rucksack. Erst geht es zum Sonnenaufgang auf den Poon Hill. Wir schlängeln uns mit all den anderen Touris den Berg hinauf und stehen oben frierend und auf die Sonne wartend. Doch diese kommt und wieder einmal hat sich alles gelohnt: das frühe Aufstehen, die Kälte, die vielen Touris...! Wir stehen eine Weile knipsend da und Dhaulaghiri I und II, Nilghiri, Annapurna I und South, Manaslu und Machhapuchhre stehen uns Modell. Um 6.20 Uhr schultern wir wieder unsere Rucksäcke und laufen bis Nayathanti. Dort ziehen wir uns die warmen Merino-Sachen aus und frühstücken gemütlich.

Durch den Wald geht es gemächlich bergab und wir genießen das tolle Wetter. Über Banthanti und Ulleri geht es wieder 1.000e Stufen nach Thikedunga. Ab hier ist der schöne Weg, den ich noch von 2010 kenne, verschwunden und wir laufen in der heißen Sonne auf Staub- und Schotterpisten. Wir sind froh, als wir Birethanti erreichen und nehmen uns ab hier ein Taxi, das uns zurück nach Pokhara bringt. Dort kommen wir um 16.15 Uhr an und werden in unserem Hotel schon begrüßt. Fünf Minuten später steht ein kühles Bier vor uns und wir ziehen die dicken Wanderschuhe aus.

 

Nach einer heißen Dusche machen wir uns auf ins Everest Steakhouse, von dem ich Hans bereits seit dem ersten Tag des Treks vorschwärme. Und tatsächlich schmeckt das Chateaubriand so lecker wie ich es in Erinnerung hatte.

Chitwan NP:

Es ist bandha und ungewiss, ob Busse von Pokhara nach Chitwan fahren. Am Morgen stehen wir mit unseren Koffern am Busbahnhof und tatsächlich fahren ein paar Busse in Kolonne in Richtung Süden. Touristenbusse dürfen fahren, alle anderen nicht.

Was aber auch bedeutet, dass die Straßen so leer sind wie nur möglich und wir kommen ohne Stau und längere Verzögerungen in Sauraha an. Dort werden wir bereits erwartet und unsere Sachen im hoteleigenen Jeep verstaut.

Im Hotel kämpfen wir erst darum, das von uns gebuchte Zimmer auch zu bekommen und organisieren dann die Touren für die kommenden Tage: eine ganztägige Jeeptour durch den Dschungel, Elefantenritt am nächsten Morgen und die Busfahrt zurück nach Kathmandu.

 

Früh morgens geht es nach einem schnellen Frühstück los: erst zu Fuß am Fluß entlang, dann mit dem Einbaum auf die andere Flussseite. Dort wartet unser Jeep und wir fahren los in den Dschungel.

Die ersten Tiere, die wir sehen sind ein paar Pfaue, Hirsche, Rehe und ein Wildschwein. Nicht sehr spektakulär. Bis zur Mittagspause haben wir noch mehr Hirsche und Rehe zu unserer Bilanz hinzufügen können. Doch was ist mit Nashörnern? Mit Tigern? Irgendwelche coole Tiere?!

Um 13 Uhr geht es nach unserem Picknick weiter, doch gegen Mittag braucht man mit Tieren gar nicht zu rechnen...

Eine halbe Stunde vergeht, in der wir noch nicht einmal die obligatorischen Rehe sehen.

Dann - vor uns auf der Straße läuft ein Tier. Es bewegt sich nicht wie ein Hirsch. Und auch nicht wie ein Affe... durch das Fernglas erkennen wir eindeutig einen Tiger! ENDLICH!!! Ich sehe einen Tiger! Wir fahren näher an die Tigerin heran und folgen ihr eine Weile. Sie lässt sich von uns nicht stören und so können wir sie ungehindert beobachten. Als die Tigerin über eine kleine Kuppe läuft, nehmen wir die Chance wahr, ihr noch etwas näher zu kommen und unser Fahrer gibt Gas. Wenige Sekunden später kommen wir auch über die Kuppe, doch der Tiger ist weg. Wir stehen noch eine Weile unbeweglich da und beobachten das Dickicht. Wo ist der Tiger? Rechts von uns? Oder links? Die Büsche bewegen sich keinen Millimeter und wir hören nur die Hitze der Mittagssonne. Unser Tiger scheint sich in Luft aufgelöst zu haben.

 

Nach einer Viertelstunde fahren wir weiter. Und jetzt geht es Schlag auf Schlag: ein Nashorn, Krokodile, noch mehr Nashörner. Endlich wird die Tour wie sie sein soll!

 

Und auch am kommenden Tag vom Elefanten aus stöbern wir ein Nashorn auf, das gerade ein Nickerchen hält. Etwas mürrisch steht es auf und dreht sich uns zu bevor es dann stampfend abdreht und in den Büschen verschwindet.

 

Das hat sich doch gelohnt.

Den Nachmittag verbringen wir gemütlich am Fluss, lesen win wenig und genießen Peanut Sandheko. Lecker!

 

Mittlerweile ist der bandha aufgrund der folgenden Parlamentswahl noch strenger und wieder ist es ungewiss, ob ein Bus fährt. Wir haben zwei Tage Puffer, doch die Wahl soll erst kurz nach unserem Heimflug statt finden und vorher wird auch der Streik nicht beendet werden.

Doch wieder können Touristen fast unbehelligt fahren. Zurück in Kathmandu brauchen wir ein Taxi zum Hotel, doch es sind kaum Taxis zu sehen. Endlich ergattern wir eines und fragen nach dem Preis. Es kostet das x-fache des normalen Preises, doch das ist bei Streik üblich. Und wir merken, dass unser Fahrer wirklich Angst hat. Kommt uns jemand entgegen, rückt er das "Tourist only"-Schild in der Fensterscheibe so zurecht, dass man es nicht übersehen kann, er will nicht für einen Streikbrecher gehalten werden.

 

Im Hotel läuft alles seinen normalen Gang: wir haben unser Zimmer im obersten Stock, neben der großen Dachterrasse mit Blick auf die Berge und genießen Aussicht und die ungewohnte Ruhe Kathmandus. In Thamel haben einige Läden geöffnet und so können wir die letzten Besorgungen machen, noch einmal in meinem Lieblings-Trekking-Laden vorbei schauen und lecker essen gehen.

 

Ein schöner Abschluss des Urlaubs.