15.07.2012 Amok

In Kamodscha läuft man nicht Amok, man isst es. Und das ist eindeutig die bessere Verwendung des Wortes.

 

Amok ist ein gedünstetes Fischcurry mit Kokosnusssauce. Jedes Mal, wenn man in einem Restaurant oder am Straßenstand Amok isst, schmeckt es anders. Mal sehr scharf, mal mild. Manchmal ist die Kokosnuss dominant, dann wieder eher der Knoblauch oder das Zitronengras. Man bekommt Amok mit Erdnüssen und ohne, mit Ingwer und ohne. Doch immer ist es lecker!

 

Hier ist ein Rezept, das ich allerdings noch nciht selbst ausprobiert habe, das mir aber (wie könnte es anders sein) als das beste Amok Kambodschas angeprisen wurde:

 

Kambodschanisches Fisch-Amok

 

Von 2 Stengeln Zitronengras den unteren Teil in sehr dünne Scheiben schneiden (der obere Teil ist etwas holzig, also wegwerfen) und mit 40 g Galangal, 40 g geschältem Tumeric, 2 mittelgroßen Knoblauchzehen und 2 mittelgroßen Schalotten, 1 kleinen Chili, 1 Kaffir-Limette und 1 Teelöffel gehackten Erdnüssen im Mörser zerstoßen. Alternativ und schneller geht es mit einer Küchenmaschine.

Eine gute Handvoll getrocknete Chilischoten eine halbe Stunde in Wasser einweichen und dann zu der Gewürzpaste geben. 1 Esslöffel Kokosnusscreme, 1 Prise Salz, 1 Esslöffel Palmzucker und 1/2 Esslöffel Shrimppaste, 2 Eigelbe und 1/2 Esslöffel Fischsoße dazu geben.

 

800 g Filet von einem Fisch mit festem Fleisch z.B. Lachs, Seewolf, Wolfsbarsch, Saibling, Zander, Seeteufel, Snapper, Dorsch etc. waschen.

Der Fisch kann aber auch durch Huhn, Krabben, Hummer- oder Langustenfleisch  ersetzt werden.

Fisch oder Fleisch in dicke Würfel schneiden und unter die Currymasse heben.

In Kambodscha wird die Masse dann portionsweise in Förmchen aus Bananenblättern gefüllt. Die kann man aber gut durch kleine Aluförmchen oder feuerfeste Porzellantöpfchen ersetzen.

 

Amok wird gedämpft, während andere Currys gekocht werden. Die Förmchen aus welchem Material auch immer in einen Topf mit heißem Wasser und einem Einsatz zum Dämpfen von Gemüse setzen, Deckel drauf und 25 Minuten ziehen lassen.

 

Ein Kaffir-Limettenblatt und ein kleines Stück von der großen Chilischote in sehr dünne Streifen schneiden und mit einem Klecks Kokosnusscreme über das fertige Gericht streuen.

 

Dazu Reis servieren. 

16.07.2012 Was esse ich heute?

In Kambodscha kann man gut und vielseitig essen. In den größeren und Touristenstädten gibt es einige westliche, indische oder japanisce Restaurants oder Restaurants mit kambodschanischem Essen der gehobenen (Preis-)Klasse.

Straßenstände und Nachtmärkte gibt es in jeder Stadt, doch ist mir aufgefallen, dass dort viele Stände das selbe anbieten und selbst wenn man sich durch alles durchprobiert, hat man kaum mehr als ein paar Snacks zu sich genommen und braucht nune twas "richtiges" zu essen.

Doch was gibt es so an den Essensständen? Seht selbst:

Das vorne im Bild ist gefüllter Frosch am Spieß. Der Frosch an sich schmeckt ganz ok, die Füllung besteht jedoch aus: ja, auch Frosch. Alle Innereien, die Knochen etc. werden herausgenommen, geschreddert und dann wieder in den Frosch gefüllt. Man könnte die Füllung als knusprig beschreiben oder auch einfach sagen, dass überall kleine Knöchelchen sind.

Daneben gibt es kleine gegrillte Fische (auch mit allem drin) oder platte Wachteln.

Die kleinen Frösche können auch einfach nur ausgenommen und an der Luft getrocknet werden. Die kauft man dann in einer kleinen Papiertüte und snackt sie während der Tuktukfahrt (Fahrer) oder lässt es bleiben (ich).

Die selben Frösche kann man auch frittieren statt lufttrocknen. Dann sollen sie ähnlich schmecken wie die frittierten Vogelspinnen, die ma hier auch ab und zu am Straßenrand sieht. Besonders der Ort Skun ist für die große Auswahl an Vogelspinnen bekannt und jeder Bus auf der Strecke Siem Reap - Phnom Penh hält dort. Hab ich verpasst, da ich ja von Siem Reap nach Norden weiter gefahren bin.

Diese Würste sehen sooo lecker aus. Ein bisschen wie Kabanossi oder Salami. Doch der leckere Eindruck täuscht, denn hier machen die Kambodschaner (wie auch die Vietnamesen) etwas ganz Seltsames. Sie mischen Geschmacksrichtungen. Manche dieser Mischungen kennen und mögen wir auch: Hühnchen süß-sauer zum Beispiel. Doch hier bekommt man auch Kekse mit gleichzeitig Salz und Zucker drauf. Selbst nach dem letzten Keks hat man sich daran nicht gewöhnt. Oder ein Schinken-und-Käse-Croissant mit Zuckerglasur. Oder aber diese Würste, in denen nicht nur Fleisch (und viel Fett) sondern auch viel Zucker ist. Pfui Teufel!

Diese Dampfnudeln sehen lecker aus und sind es auch. In der Mitte befindet sich eine Füllung aus Hackfleisch mit gekochten Wachteleiern. Der Teig ist auch ein bisschen süßlich, aber das geht noch ;o)

Es gibt natürlich auch wirlich Süßes hier. Hab mir auf dem Markt mal eine kleine Auswahl gekauft. Die meisten Sachen sind aus Reismehl gefertigt und sehr bunt. Wie hier: rosa-weiß gestreift. Das gibt es aber uach in anderen Farben wie grün, gelb oder orange. Das weiße Zeugs rechts schmeckte ähnlich, hatte nur ein paar Erdnüsse oben drauf. Am leckersten waren die Stücke in der Mitte, die waren aus Kürbis und Reismehl gemacht.

Auf den Märkten hier kann man auch wieder sehr interessante Dinge entdecken, nur leider nicht immer fotografieren.

Neben einer großen Auswahl an Reis und frischen Fischen sowie Krebsen, Muscheln und Schnecken gibt es auch in Kambodscha viel Trockenfisch.

Amm außergewöhnlichsten waren auf dem Markt in Siem Reap Fledermäuse. Diese waren gehäutet und die Flügel ab dem Gelenk gestutzt, doch am Gebiss und der Form hat man eindeutig Fledermäuse erkannt.

Es wird natürlich auch frisches Fleisch transportiert. Meist so frisch, dass es noch grunzt. Ferkel werden zu sechst oder siebt in diese Rolle gesteckt und aufs Motorrad verladen. Ausgewachsene Schweine werden ebenfalls mit dem Motorrad transportiert: mit dem Rücken nach unten werden sie hinten aufgeschnallt. Die Beine stehen alle viere nach oben ab und vorne bewegt sich die Schnauze im Wind. Hinten zuckt immer mal wieder das Ringelschwänzchen.

Eigentlich wenig spektakulär ist das hier, denn man bekommt es überall auf der Welt (außer vielleicht in der Wüste Sahara). Es ist einfach nur Eis. Ein dicker Eisblock. Eisblöcke mit den Maßen 1,0 x 0,5 x 0,3 Meter werden hier immer auf Lastentuktuks transportiert und dann mit einer riesigen, großzinkigen Säge in Stücke geschnitten und gehackt. In der Mitte hat das Eis einen solchen Kern aus Kristallen.

Bei 30 bis 40° Celsius darf man da als Eistransporter nicht langsam sein ;o)